„Zauberformel" bringt Stabilität

Reinach hat politisch unruhige Monate hinter sich. Durch die Rücktritte von Urs Hintermann und Silvio Tondi stehen jetzt Ersatzwahlen für den Gemeinderat an. Auch wenn die Aufgabenerfüllung zu fünft gut klappt, sind die verbleibenden Mitglieder froh, wenn der Gemeinderat möglichst rasch wieder vollzählig sein wird. Der Gemeinderat funktioniert als Kollegialbehörde. Jedes Mitglied hat die gleichen Rechte. Entscheide werden nach Möglichkeit durch einen Konsens herbei geführt, Abstimmungen sind eher selten.

Obwohl der Gemeinderat in Reinach im Majorzverfahren gewählt wird, es also Persönlichkeitswahlen sind, hat es sich in der Schweiz eingebürgert, sich bei Exekutivwahlen an einen freiwilligen Proporz zu halten. Am besten bekannt ist die „Zauberformel" für die Zusammensetzung des Bundesrates. Damit wird gewährleistet, dass die stärksten Parteien in einer Exekutive nach Möglichkeit vertreten sind. Die Konkordanz mag oft etwas langweilig wirken, führt aber eher zu politischer Stabilität. Auch in Reinach wäre es deshalb zu begrüssen, wenn die SVP als stärkste Partei in Zukunft wieder im Gemeinderat vertreten wäre. Sie könnte so wieder Mitverantwortung im Reinacher Gemeinderat übernehmen.

Melchior Buchs
Gemeinderat FDP